Außerdem gab es eine kleine Schauübung mit einem Feuer aus Zweigen und kaputten Autoreifen für unsere Gäste. Mit beiden Fahrzeugen und der Anhängeleiter wurde das Übungsfeuer dann rasch gelöscht.
Die ersten Tage nach Philipps Abreise waren sehr seltsam, denn auf einmal war ich ganz alleine - sowohl im Haus als auch während der Arbeit in der Feuerwehr...Gerade abends war es ein komisches Gefühl, da die Dunkelheit hier sehr früh und sehr rasch eintritt, kann man nicht mehr wirklich viel machen. Doch ich gewöhne mich langsam daran und nachdem ich mich jetzt ein wenig eingerichtet habe, habe ich das Gefühl langsam im Alltag angekommen zu sein.
Bis jetzt hatte ich auch immer viel tun. So kam letzten Montag eine Gruppe Japaner vorbei und schaute sich das Centre an, um möglicherweise das Centre mit einer Spende zu unterstützen. Natürlich gab es für die Gäste auch eine Schauübung - diesmal allerdings nur mit einem Fahrzeug, denn einen zweiten Fahrer gibt es ja nun nicht mehr.
Zum Frühstück gibt es entweder Uji (Brei aus Mehl, Wasser und Zucker) oder Tee mit Mandasi (eine Art Schmalzgebäck). Mittags werden wir mit Ugali (Maismehlbrei) mit Bohnen oder Dagar (kleine Fische), Reis und Bohnen oder Mais und Bohnen verpflegt. Diese Gerichte gibt es dann auch abends. Allerdings koche ich mir abends meistens selbst etwas.
Während die Schüler ihren Unterricht besuchen, arbeite ich in der Feuerwehr. Das können Arbeiten an den Fahrzeugen sein oder einfache Reparaturen.
Im Moment kümmere ich mich um die Helme, denn nicht jeder Schüler hat zur Zeit einen eigenen Helm, obwohl es hier genug Helme gibt. Das Problem ist allerdings, dass einige Helmspenden so alt sind, dass sie eigentlich nicht mehr zu gebrauchen sind. Also habe ich mir alle Helme angeschaut und die besten Einzelteile zusammengesucht. Dieses Vorhaben war doch etwas aufwendiger als ich dachte, doch so konnte ich einige ganz schicke Helme zusammenstellen, damit jeder seinen eigenen passenden Helm bekommt.
Um 16 Uhr kommen dann montags, mittwochs und donnerstags alle Feuerwehrschüler zur Übung. Dienstags und freitags werden die Nachmittage mit Sport verbracht. Die ca. 30 Schüler der Feuerwehr sind in drei Gruppen aufgeteilt, die dann abwechselnd Übung haben. Die Schüler, die gerade nicht an der Reihe sind, erledigen andere Arbeiten während der "Feuerwehr-Zeit". Etwa einmal die Woche haben dann alle Schüler Theorieunterricht, sodass jeder Schüler ca. zweimal die Woche aktiv Feuerwehrunterricht genießt. Leider ist dieser Unterricht nur eine Stunde lang, was eigentlich viel zu wenig ist. Die Tagesschüler müssen ja rechtzeitig nach Hause gehen, da es so früh dunkel wird. Zusätzlich ist samstagvormittags zur Zeit der "Saubermach-Tag". Fahrzeuge, Fahrzeughalle und Geräte werden gereinigt und aufgeräumt.
Nach diesem Unterricht bin ich mit der Hausarbeit beschäftigt. Zuerst werden die Hühner und Findus versorgt, danach wird das Haus geputzt, gespült oder Wäsche gewaschen. Letzeres ist ziemlich zeit- und energieaufwendig, da mit der Hand gewaschen wird. Meistens ist es dann inzwischen schon dunkel geworden und dann ist der Tag auch schon fast vorbei.
Falls doch noch ein wenig Zeit im Hellen bleibt, kann ich die tolle Atmosphäre in der Hängematte vor dem Haus genießen :)